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I AM
a design ethnographer interested in the built environment and how communities make sense of a world in change.
Currently, i am researching at the Academy of Art an Design Basel and doing a PhD at Leuphana University Lüneburg. I have a background in integrative design, experimental typography and media studies.


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Local Tools Global Pandemic
Workshop
2021

GENERAL PROJECT DESCRIPTION
The workshop "Research through Design" in the MA Transformation Design was about capturing a snapshot of the pandemic experience. Through ethnographic observation, we investigated our own personal ways of dealing with the global situation. In the tradition of DIY publishing, we created a poster together.


ESSAY
Local Tools for a Global Pandemic
#
Hinter den gewöhnlichen Aktivitäten wie tägliches Spazierengehen, den Balkon bepflanzen, Sauerteigbrot backen oder Steine bemalen liegen nicht nur der offensichtliche Zeitvertreib, sondern vor allem persönliche Strategien, um mit den Folgen, den Unsicherheiten und Ängsten der Pandemie umzugehen.
Die neuen Hobbys sollten helfen, sich in der „neuen Normalität“ von Home Office, Social Distance, Ausgangsbeschränkung, Fernweh, Langeweile, Einsamkeit zurecht zu finden.
Während des Lockdowns dienten die Aktivitäten als lokale, häufig ganz persönliche Werkzeuge zur Bewältigung des eigenen Alltags in einer Pandemie, die ungreifbar die ganze Welt in Stillstand versetze.

Die Covid19-Pandemie ist eine kollektive Grenzerfahrung mit globalem Ausmaß. Möglicherweise ist sie die erste Krise, die spürbar alle Bevölkerungsgruppen, Herkünfte, soziale Schichten in ähnlicher Weise berührt. Das gemeinsam geteilte Erlebnis hat wiederum ganz persönliche Facetten. In ihnen spiegeln sich die gesellschaftlichen und emotionalen Umstände wider, in denen wir uns jeweils befinden. Schaut man genauer hin wird deutlich, wie individuell die Erfahrungen sind – allein die Bestimmungen zum Lockdown variieren schon je nach Region und damit ihre Bedeutungen.

Heute, September 2021, braucht es noch keine Erzählung, was die Pandemie mit dem eigenen Alltag gemacht, wie sie ihn verändert und vor welche Herausforderungen sie jede:n Einzelne:n gestellt hat. Doch das Hamstern von Toilettenpapier, Reis und Hefe erscheint bereits jetzt als eine bizarre Idiosynkrasie eines Ausnahmezustands. Als bloße (Über-)Reaktion, die ein Jahr zuvor noch den Alltag geprägt hat, wirkt sie nun weit entfernt und die Beweggründe sind kaum noch nachvollziehbar.

Als Relikte dieser Grenzerfahrung bleibt jedoch nicht nur ein Jahresvorrat an Nudeln zurück, sondern auch Yogamatte, Werkzeugkoffer und ein erweitertes Repertoire an Begrüßungsgesten. Sie sind soziale und materielle Überbleibsel einer langen Liste von Pandemie-Hobbies und  Erfahrungen.

Participants

Students from MA Transformation Design (FH Augsburg)

Co-Editors

Thomas Bögle, Elisabeth Friesinger

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